Donatello
Donatello – Große braune Augen, ein aufmerksames Gesicht und
interessiert nach vorne gerichtete Ohren erwarten einen, wenn man morgens in den Stall kommt. Was der kastanienbraune Wallach möchte ist auch sofort klar – kuscheln. Nach einer ausgiebigen
Begrüßung wird dann erst mal geschaut, ob es nicht noch mehr Menschen gibt, die er abschlabbern und begrüßen kann. Jetzt geht’s nach draußen, wo Donatello geduldig wartet, bis seine Verehrerinnen
kommen, dann hört man nur noch „Hallo Donni!!“. Und auch hier muss als erstes jedes der Mädchen einzeln begrüßt und angepustet werden. Anschließend genießt er die Putzeinheit der Kinder.
Donatello bringt so schnell nichts aus der Ruhe – auch nicht acht Mädchen, die gleichzeitig um ihn herumwuseln. Manchmal hat man sogar das Gefühl, dass er im Stehen einschlafen würde wenn man
nicht aufpasst. Er schließt seine Augen und ganz langsam lässt er seinen Kopf nach unten sinken – das freut dann natürlich die Kinder, die vorher verzweifelt versucht hatten, seinen Kopf zu
putzen, dieser jedoch etwas zu weit oben war. Brav bleibt Donatello auch dann stehen, wenn sich drei oder vier Kinder an unterschiedlichen Beinen zu schaffen machen – mit der Wurzelbürste putzen,
rechte Gamasche anlegen, linke Gamasche noch mal zurecht rücken – alles kein Problem. Böse schaut er nur dann, wenn man es wagt seinen Bauch von Staub und Dreck zu befreien. Das geht aber schnell
wieder vorbei sobald man ihn mit einem freundlichen Klopfer besänftigt.
In der Reithalle läuft Donatello dann erst mal seine Aufwärmrunden. Schritt – Trab – Galopp, aber dabei kann schon mal sein Sturkopf durchkommen. Auf einmal weiß er nicht mehr, wie Pferd richtig
galoppiert und handelt sich dadurch schon mal Ärger mit Katha ein. Ist das Kräftemessen dann gelaufen – in bisher allen Fällen mit einer Niederlage Donatellos – geht es dann weiter, und siehe da,
er erinnert sich ohne Probleme an seine Ausbildung. Worauf man sich bei ihm verlassen kann ist jedoch, dass er sobald eines unserer Volti-Kinder auf ihm sitzt so brav wie ein Lämmchen ist – egal
was vorher passiert ist. Er spürt genau, wie es dem Kind „da oben“ geht und verhält sich entsprechend. Auch wenn mal eines herunterfällt oder Bälle zwischen seinen Beinen durchrollen läuft er
nicht einfach Hals über Kopf weg – nein – Donatello bleibt einfach stehen und wartet bis alles wieder in Ordnung ist.
Nach dem Training darf sich unser Voltipferd über ein großes Dankeschön von unseren Kleinen freuen. Sobald es „Pferd belohnen!“ heißt kommen alle an und Donatello wird geklopft und gestreichelt.
Das genießt er sichtlich – ebenso wie das anschließende wälzen. Dann geht es in die Box, wo Donatello sich erst mal erholen kann. Noch ein kleines „Bis morgen Dicker“ und einen Klopfer, dann ist
sein Job für diesen Tag getan.
Vielen Dank an Donatello und vor allem auch an Frau Köhler – Tröbs, Donatellos Besitzerin. Danke, dass Sie uns Donatello zur Verfügung stellen.
Donatello sagt ade
Am 3. März 2013 hat uns Donatello leider verlassen. Sechs Jahre hat Donatello für unsere Kleinen, jeden Samstag und Sonntag geduldig seine Runden gedreht. Donatello, den uns bissher freundlicherweise Frau Köhler-Tröbs zur Verfügung gestellt hatte, wurde verkauft. Wir danken Donatello für sechs schöne, erfolgreiche Voltijahre und hoffen, dass er sich schnell in seinem neuen Zuhause einlebt. Seine neue Besitzerin kennt er ja schon seit 3 1/2 Jahren, somit ist nicht alles neu für ihn.
Donatello, vielen Dank für die schöne Voltizeit, die wir mit dir verbringen durften!